die Suche nach dem tiefen Selbst

Rosemary Merriman

Seit vielen Jahren lebte ich in einem Zustand der inneren Verzweiflung, so dass ich, als ich am Ende meiner vierziger Jahre stand, alle Hoffnung aufgegeben hatte, dass es irgendetwas gab, was mir helfen könnte. Ich kam nur zurecht, indem ich versuchte, mein Leben so zu leben, als wenn alles normal wäre, trotz meines überwältigenden Gefühls der Schwermut. Gelegentlich hatte ich Träume mit Hoffnungsschimmern, um beim Erwachen feststellen zu müssen, dass selbst dieser schwache Schimmer dann verklungen war.

Als ich eines Tages in diesem Zustand des inneren Chaos zu Hause herum hing, wurde ein Werbeprospekt durch meine Tür geschoben. Ich hob es auf. Das Prospekt zeigte ein Bild auf dem ältere Menschen engagiert beim Lernen zusammen waren. Die Schlagzeile las: „Die Forschung zeigt, dass sich in älteren Gehirnen, durch das Erlernen neuer Fähigkeiten, neue Gehirnzellen entwickeln können.“

Als ich den Text las, hatte ich den Gedanken: „Wenn alte Menschen neue Gehirnzellen entwickeln können, dann kann ich das vielleicht auch.“ Bis dahin hatte ich immer das Gefühl, dass ich selbst nicht wirklich die Ressourcen zur Verfügung hatte, meinen inneren Zustand zu verwandeln. Aber diese Worte gaben mir zu verstehen, dass ich sie hatte. Es war in diesem Moment, dass die Hoffnung, die mir immer wieder entfloh, wenn ich aus dem Schlaf erwachte, jetzt, im wachen Zustand meines Lebens begann, Wurzeln zu fassen. Dadurch fasste ich langsam das Vertrauen, dass eine Genesung für mich möglich war.